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Publicada: 1 out. 2023 às 6:00

Was ist eigentlich „Dark Souls"?

Respawn am Feuerband-Schrein. Ab nach rechts und die Treppe hoch. Da stehen zwei Untote. Den vorderen können wir umhauen, dann warten wir aber, bis ein dritter Untoter – von oben – heruntergefallen ist und vor uns steht. Jetzt schnell den erledigen und noch weiter hoch. Da steht nämlich ein vierter Untoter, der uns mit Brandbomben beworfen hätte, wenn wir weiter unten weitergekämpft hätten. Und während wir den erledigen warten wir noch kurz, bis von links ein fünfter Untoter mit seiner Zweihänder-Axt angesprungen kommt. Sind alle erledigt, gehen wir am Ende der Treppe in den Kanalgang und drehen uns – ganz automatisch – noch kurz um und erschlagen die Ratte. Vielleicht hinterlässt sie uns ja noch etwas Menschlichkeit. Und dann gehts weiter...

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Ich habe nicht eine Sekunde lang nachdenken müssen, um diese kurze Spielszene aufzuschreiben: So oft habe ich diese Gegner besiegt. Dark Souls 1 ist nicht nur ein „bockschweres“ Rollenspiel. Oftmals sind die Gegner in der Welt wie kleine Puzzles angeordnet und verlangen, dass man den „richtigen“ Weg herausfindet, um sie zu besiegen und im besten Fall noch die begrenzten Heiltränke zu sparen. Dabei kämpft man sich so aufmerksam durch die Spielwelt (und versucht sich an manchen Passagen wirklich sehr oft), dass man die Welt am Ende fast auswendig kennt. Dark Souls ist wirklich etwas ganz Besonderes!

Gameplay
Fangen wir aber vorne an: Dark Souls ist erst einmal ein Action-Rollenspiel in einem Fantasy-Mittelalter-Setting. Wir steuern unsere Heldin oder unseren Helden durch eine dreidimensionale Spielwelt, steigen im Level auf, skillen Stärke und Vitalität, rüsten Waffen und Rüstung aus und verbessern diese Ausrüstung beim Schmied. Soweit so gewöhnlich.

Was Dark Souls aber deutlich von anderen Spielen dieser Art unterschiedet, ist der Umstand, dass Gegner – und vor allem die vielen Bossgegner – nicht einfach nur Kanonenfutter darstellen, sondern teilweise echt schwer zu besiegen sind. Selbst ein einzelner Gegner kann schon zu einer ernstzunehmenden Bedrohung werden und uns – gerade am Anfang – mit einem einzigen Schlag erledigen. Dann heißt es: Respawn beim letzten Leuchtfeuer (Speicherpunkt) und den ganzen Weg nochmal gehen. Klar, dass auch alle Gegner wieder da sind. Diese Spielmechanik ist insgesamt dabei so signifikant, dass ein ganzes Sub-Genre danach benannt ist: die sogenannten „Soulslikes“.

Faszination
Soulslikes (und Dark Souls war nach Demon Souls Mitbegründer dieses Sub-Genres) haben eine riesige Fangemeinschaft und auch heute kommen regelmäßig neue Spiele dieser Art heraus. Gerade ist mit „Lies of P“ wieder ein großer und aufwändig produzierter Ableger erschienen. Ich konnte mir lange Zeit nicht vorstellen, was daran so toll sein soll, andauernd zu sterben und Passagen wieder und wieder zu spielen. Tatsächlich ist das auch wirklich schwer in Worte zu fassen, aber es fühlt sich einfach so unglaublich befriedigend an, wenn man nach stundenlangem Herumprobieren dann zum ersten Mal einen scheinbar unbesiegbaren Bossgegner besiegt und nach und nach in die Herausforderung hereinwächst und dabei den Eindruck bekommt, das Spiel „gemeistert“ und letztendlich bezwungen zu haben.

Hinzu kommt, dass From Software – gerade bei Dark Souls 1 – unbestritten geradezu unglaublich gute Arbeit im Bereich des Leveldesigns geleistet hat. Ständig erlebt man „Aha“-Momente, weil man eine Abkürzung zu vorher bereits besuchten Gebieten öffnet oder sich fantastische Ausblicke auf zurückliegende Areale auftun. So gutes Worldbuilding habe ich wirklich noch nie zuvor in einem Spiel gesehen.

Schwierigkeit
Mich – und sicher auch viele andere – hat lange Zeit der angeblich brutale Schwierigkeitsgrad von Dark Souls davon abgehalten, dem Spiel eine Chance zu geben. Tatsächlich spiele ich Spiele allgemein auch gerne mal auf einfach (zum Entspannen) durch und normalerweise mag ich auch keine Bosskämpfe. Gute Voraussetzungen also für Dark Souls^^

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Trotzdem habe ich unglaublich viel Spaß mit diesem Spiel gehabt und es direkt dreimal hintereinander durchgespielt, was mir (seit Vampire: The Masquerade – Bloodlines) wirklich sehr lange nicht mehr bei einem Rollenspiel passiert ist!

Und ganz ehrlich: So schwer ist es überhaupt nicht, wenn man erst einmal ein paar grundlegende Spielmechaniken verstanden hat, dann gibt es immer einen Weg, wie man weiterkommt. Es gibt fast immer die Möglichkeit, irgendwo XP (bzw. „Seelen“) zu farmen und einfach später – viel stärker – wieder zurückzukommen. Wenn es als Nahkämpfer nicht klappen will, kann man auch als Magier spielen. Mit den richtigen Zaubern wird das Spiel nämlich buchstäblich zu „Easy Souls“. Und wenn alle Stricke reißen, kann man vor fast jedem Boss einfach einen (KI-) Mitstreiter beschwören, der einen unterstützt.

Klar: Wer das Spiel so erleben will, wie es gedacht ist, der verzichtet lieber auf diese Hilfen und spielt solo mit Schwert, Axt oder Hellebarde im Nahkampf durch. Aber ich fand es schon beruhigend, dass diese Hilfen theoretisch da gewesen wären, wenn ich denn gar nicht weitergekommen wäre.

Und wenn man erst einmal weiß, was man tut, dann ist Dark Souls tatsächlich sogar recht einfach und schnell durchzuspielen. Bei meinem ersten Durchgang habe ich ca. 60 Stunden gebraucht. Bei meinem zweiten Spieldurchgang nur noch ungefähr 20 Stunden. Und beim dritten Mal habe ich sogar bis „New Game +2“ gespielt, um alle Errungenschaften zu sammeln. Und es wurde jedes Mal einfacher und einfacher.

Steuerung
Und mit diesem Gerücht möchte ich hier gerne auch noch aufräumen: Egal wo ihr guckt und wen ihr fragt, alle behaupten, dass man Dark Souls nur mit Controller spielen kann/soll. Das ist völliger Unsinn! Da ich selbst schon mein Leben lang ausschließlich auf dem Computer spiele, bin ich grottenschlecht im Umgang mit Controllern. Ich habe es daher mit Maus und Tastatur versucht und es funktioniert prima. Klar ist die Steuerung nicht so ganz durchdacht und in Menüs gerne mal sehr fummelig und umständlich. Aber nach kurzer Eingewöhnung ist es überhaupt kein Problem mehr, sämtliche Funktionen des Spiels auch mit Maus und Tastatur zu nutzen. Ich habe für meine Spieldurchgänge nicht einmal einen Controller benutzt.

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Fazit
Dark Souls ist wirklich ein ikonisches Spiel der ganz besonderen Art. Man spielt Dark Souls nicht wegen der Grafik und schon gar nicht wegen der Story, von der man beim ersten Spieldurchgang (abgesehen vom Intro) ohnehin nicht viel mitbekommt. Man spielt Dark Souls, um gegen das Spiel anzutreten, das Spiel zu erlernen und es letztendlich zu bezwingen.

Auch wenn das Spiel – wenn man erst einmal angekommen ist – gar nicht mehr so schwierig ist, ist es ein tolles Gefühl zu wissen, dass man Ornstein und Smough besiegt hat und wenn man den letzten Endgegner erledigt hat, dann ist das wirklich eine Trophäe, die man sich stolz in sein Gamer-Regal stellen kann ;-)

Dark Souls: Remastered (die einzige Version, die auf Steam noch erhältlich ist), ist regelmäßig für unter 20 Euro in Sales zu haben. Wer mal etwas ganz Neues ausprobieren und sich dieser – absolut machbaren – Herausforderung stellen will und mit Action-Rollenspielen im Allgemeinen etwas anfangen kann, der sollte dem Spiel meiner Meinung nach auf jeden Fall einmal eine Chance geben.
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13 comentários
Sirius 3 out. 2023 às 12:33 
Vielen Dank fürs Lesen, Nicolai :woodlehappy:

Ich denke, ich werde chronologisch mit Dark Souls 2 weitermachen, auch wenn das natürlich den wohl schlechtesten Ruf von allen Dark Souls Teilen hat. Nach über drei Spieldurchgängen muss ich aber jetzt erstmal wieder was anderes zocken, bevor es mit den Soulslikes weitergeht :SSWwink:
SeriousNic 3 out. 2023 às 12:28 
Danke für dein Review :praisesun: Ich habe auch immer mit M+K gespielt und mich gewundert warum so viele Leute davon abgeraten haben. Da du jetzt Blut geleckt hast bin ich mal gespannt, mit welchem Teil es bei dir weiter geht :stickums: Ganz besonders empfehlen kann ich dir Sekiro, welches meiner Meinung nach das beste Kampfsystem hat.
Sirius 2 out. 2023 às 1:35 
OMG :exclamation: Herzlichen Dank für die Awards :PawHeart:
Sirius 1 out. 2023 às 23:53 
Sehr gerne, liebe Lucia :woodlehappy:
Lucia 1 out. 2023 às 16:16 
Vielen Dank für dein Review, Sirius.
Sirius 1 out. 2023 às 10:28 
@ Dieter: Dein Feedback freut mich total :exclamation: Genau das hat mich nämlich auch lange davon abgehalten, diese Spielerfahrung zu machen. Ich wünsche dir schon jetzt viel Spaß :praisesun:

@ Frank und Frank^^: Gerne :woodlehappy: Vielen Dank fürs Lesen :gearthumbsup:
Godfather GER 1 out. 2023 às 10:26 
Vielen Dank:praisesun:
UnderwaterFrank 1 out. 2023 às 10:02 
Vielen Dank Sirius ganz tolles Review
renfield 1 out. 2023 às 7:17 
Jetzt sehe ich Dark Souls mit einem anderen Auge denn genau die aufgezählten Punkte haben mich immer von diesem oder jedem Soulslike Spiel abgehalten. Danke Dir für diesen neuen Zugang :golden:
Sirius 1 out. 2023 às 7:01 
Vielen Dank fürs Lesen, Ayn :woodlehappy: