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Posted: 18 Nov, 2022 @ 5:10am
Updated: 20 Jul, 2024 @ 2:38pm

Starship Troopers: Terran Command
aus 2022

Kampagne
Die Kampagne besteht aus 19 Missionen, die auf bis zu 5 unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden erspielt werden können, wobei es im Ergebnis keinen Unterschied macht, welcher gewählt wurde. Die Missionen sind kurzweilig und innerhalb der begrenzten Möglichkeiten eines RTS ideenreich gestaltet. Die ersten paar Missionen sind Erklärrunden und sollen den Spieler an die Spielmechaniken heranführen. Die Missionen laufen linear ab. Agieren außerhalb der vorgegebenen Parameter ist eher nicht möglich. Ein klassischer freier Basenbau ist nicht vorhanden. Neben der Kampagne stehen bislang 6 weitere Szenarios mit Wiederspielwert, der Steam-Workshop sowie ein umfangreicher Map-Editor zur Verfügung.

DLCs
Bislang gibt es folgende DLCs:
> Raising Hell veröffentlicht am 15.11.2023
> Urban Onslaught veröffentlicht am 18.06.2024
Beide DLC beinhalten neue Kampagnen, Einheiten, Bugs, Terrains und Achievements.
Zu Raising Hell habe ich eine Rezension verfasst:
https://ad.gamersky.info/@steamcommunity.com/profiles/76561198261823296/recommended/2139990?snr=1_5_9__402

Einheiten-Handling & Basenbau
Die Einheiten können nicht übereinander hinweg schießen, allerdings bei unterschiedlichen Höhen, was in Ordnung ist. Leider blockieren sie ihre Schussbahn auch, wenn zwei Einheiten ineinander stehen und das nervt dann schon. Einige Einheiten, zB. Raketenwerfer oder Scharfschützen, können über die vorderen Linien hinweg schießen.
Schießen während des Laufens, ist nicht möglich (außer bei den Marodeuren). Ich nehme an, dass es das Outrunnen der Bugs verhindern soll.
Es besteht eine umfangreiche Einheitendiversität, die übersichtlich, aber abwechslungsreich und aufeinander aufbauend ist. Die Einheiten sind in ihren Fähigkeiten ähnlich zu bedienen und zu versorgen, wie in der Reihe Company of Heroes. Es gibt viele gewinnbringende Unterstützungseinheiten, wie der Luftflotten-Offizier oder der Funker, und viele konventionelle Einheiten, wie die Schützen der Mobilen Infanterie, Flammenwerfer- oder Impulsgewehr-Einheiten. Es kann eine gute Auswahl an Geschützen gebaut werden und Einheiten wie die unterschiedlichen Marodeur-Varianten oder Bio-Waffen-Trooper runden die Einheitenvielfalt ab.
Die Einheitenstärke kann aufgefüllt und Einheiteninventare bedient werden. Diesen lassen sich sogar individuelle Tastenbelegungen zuweisen, was das Spielerlebnis deutlich anwenderfreundlicher gestaltet; unbedingt in den Steuerungsoptionen beachten.
Einheiten sammeln im Kampf Erfahrung (Veteranenstatus), was zusätzliche Funktionsauswahlen freischaltet, zB. Schrotflinten abfeuern. Auch können den Einheiten primäre Ziele zugewiesen werden, zB. das SMG beschießt zuerst immer den Tanker-Bug und sekundär die anderen. Diese Zielpriorisierung ist jederzeit änderbar.
Alles zusammen ist die Bedienung der Einheiten ein Erlebnis aus einem entspannten und taktischen Micro-Management gegen Bugs, die die eigenen Stellungen auch überrennen, so dass man die Einheiten koordiniert immer wieder zurückziehen muss.

Der Basenbau ist vorgegeben. Die einzige Variation dabei ist die Entscheidung, welches von zwei zur Wahl stehenden Gebäuden gebaut werden soll, woraus sich dann jeweils eine andere Einheit rekrutieren lässt. Da wurde viel Potenzial liegen gelassen.

Grafik & Performance
Hinweis: Bewertung auf Grafikeinstellung "Gut"
Die Grafik ist klar und sehr viel hübscher, als sie auf den Screenshots wirkt. Aber sie ist arm an Details. Die Effekte sind es, die überzeugen, zB. Feuer aus den Flammenwerfern, aufgewirbelter Staub bei den Landefrachtern, Lichtkegel usw.
Leider verursachen die Waffen der Einheiten keine Umgebungsbeleuchtung, was ich allerdings erwarten würde, so wie beim Plasma-Ball des Grenadier-Bugs kurz vor dem Aufschlag. Es entstehen temporäre Krater auf der Oberfläche, wenn Einschläge stattfinden. Die meißten Szenarien wie die industrieähnlichen Gebäude bieten tolle Texturen. Andere jedoch wie parkende Autos sind sehr detailarm. Die Grafik ist im Großen und Ganzen in Ordnung, stellenweise aber verbesserungswürdig. Leider ist die Kartenumgebung wie Felsen oder andere Objekte nicht zerstörbar, zB. wenn ein Plasmaball oder eine Rakete auf einem Gebirge einschlägt, wäre es schon toll, wenn davon ein paar Steine usw. abbrechen würden (vgl. Company of Heroes).
Die Grafik-Einstellungen lassen sich nicht einzeln bestimmen, wie man es idR gewohnt ist. Es stehen 5 Stufen zur Verfügung mit Bezeichnungen wie "Am schnellsten", "Gut" oder "Maximum" und das finde ich irgendwie bitter. Aber einen Nachteil habe ich aufgrund der guten Performance nicht feststellen können. Das Spiel ist eher GPU- als CPU-lastig.
[i7 13700k 3,40 bis 5,2 GHz 2x16GB 5600mhz / RTX 2060 6GB RAM / 2K WQHD]

Musik, Sounds, Geräuschkulisse
Die Spielmusik schafft Atmosphäre. Sie lebt von Höhen und Tiefen. Hingegen die Menümusik klingt schrecklich blechern.
Die zwischen den Missionen geschalteten Comic-Einspieler werden im propagandistischen Stil der bekannten Filme gesprochen. Etwas anderes hätte ich auch nicht erwartet.
Was ich dauerhaft nicht ertragen habe ist diese übertriebene Mundart vieler Sprecher, die den Handlungsstrang während laufender Missionen dialogisieren. Irgendwann hab ich es einfach auf stumm geschaltet. Leider reduziert sich aber die Soundkulisse während dieser Dialoge, obwohl ich sie auf stumm geschaltet habe. Das sollte so nicht sein.
Die gesprochenen Dialoge sowie die verwendeten Mundarten lassen sich landläufig als nervig, unnötig und als "cringe" beschreiben.

Bugs
Das Basisspiel hält mehr als 12 verschiedene Bug-Variationen bereit. Darunter befinden sich Nahkampfeinheiten, wie Drohnen- und Warrior- und Tanker-Bugs, Fernkampfeinheiten, wie Grashüpfer und Skorpion-Bugs, weitere Bug-Arten wie den Bombardier-Bug, die Kellerasseln ähneln und sich bei Kontakt in die Luft sprengen. Die Bug-Vielfalt ist positiv hervorzuheben. Sie sind allgemein gut animiert und können Wälle hochklettern, wie im ersten Film.

Map-Editor & Steam-Workshop
Es gibt einen Map-Editor. Es lassen sich die Szenarios anderer Spieler über den Steam-Workshop abonnieren und problemlos spielen. Das funktioniert kinderleicht und ich bin weitaus begeistert darüber.

Steam-Achievements
Achievements sind seit Mitte Juni 2023 erspielbar. Es handelt sich größtenteils um sinnvolle Achievements. Dämliches Grinden ist nur bei wenigen davon notwendig.

Sonstiges
> Es gibt keinen Mehrspielermodus. Weder die Szenarios noch die eigen im Editor gebauten Karten kann man mit anderen Spielern gemeinsam spielen.
> Es gibt viel zu viele kurze Sequenzen, die innerhalb laufender Missionen den Spielfluss erheblich stören. Der Spielverlauf soll damit lebendiger wirken, aber es nervt irgendwann.

Fazit
Starship Troopers: Terran Command ist absolut empfehlenswert und ganz besonders für diejenigen unter Euch, die die Filme dazu gesehen haben und sie einfach gut fanden.
Die Devs entwickeln dieses Spiel mit Stand Juli 2023 stetig weiter. Bislang wurde u.a. ein Überlebensmodus und der Steam Workshop-Support hinzugefügt, was den Langzeitspielwert erheblich gesteigert hat. Dadurch ist dieses Spiel auch noch nach dem Bestehen der Missionen absolut spielens- und unterhaltenswert. Ich komme zu der Konklusion, dass wenn ich es mir nicht geholt hätte, mir wirklich etwas entgangen wäre.
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